Bei Neubauten spielt Photovoltaik eine zentrale Rolle – egal ob sie direkt installiert wird oder erst Jahre später. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig:
Die Berücksichtigung einer PV-Anlage in der Architekturplanung kommt oft zu spät.

Das führt zu:

Dabei können Architekten mit wenigen einfachen Vorbereitungen enorme Vorteile für ihre Bauherren schaffen. Dieser Leitfaden zeigt, wie Photovoltaik im Neubau richtig vorbereitet wird und was bei Kabeln, Zählerschrank, Messkonzept und Dachflächen unbedingt zu beachten ist.


1. Photovoltaik-Vorbereitung auf dem Dach – Was der Dachdecker beachten sollte

Eine saubere Dachvorbereitung ist der Schlüssel für eine wirtschaftliche und technisch einwandfreie PV-Installation.

Wichtige Punkte für die PV-Planung auf dem Dach

String-Planung: Wie viele PV-Module passen in einen Strang?

Ein zentrales Thema für die spätere elektrische Auslegung:

Warum?
Die maximale Stringspannung darf nicht überschritten werden – abhängig vom Wechselrichter.

Eigene Strings pro Dachfläche

Jede Dachfläche benötigt einen eigenen String aufgrund von:

Das ist essenziell für die Effizienz der Photovoltaikanlage.


2. Photovoltaik richtig vorbereiten: Was der Elektriker beachten sollte

Eine PV-Anlage funktioniert nur so gut wie ihre elektrische Basis.

Notwendige PV-Kabel und Leitungen

Für jeden String müssen folgende Leitungen verlegt werden:

1. Gleichstromleitung

2. Erdungsleitung

Beispiel für Architekten:
3 Dachflächen → 6 Strings → 3 DC-Kabelpaare + 1 Erdung

Diese Vorbereitung kostet im Rohbau nur wenige Euro – später schnell vierstellige Beträge.


3. Zählerschrank für Photovoltaik – Was Architekten einplanen müssen

Der Zählerschrank ist eine der wichtigsten Stellschrauben bei der Photovoltaikplanung im Neubau.

Wichtige Bausteine im Zählerschrank für PV

Platz für das Energymeter

Ein Energymeter misst:

Es benötigt:

3-polige Absicherung

Abhängig von der Wechselrichterleistung:

Platzreserve für Notstrom/Ersatzstrom

Bei späterem Wunsch nach:

werden weitere TE benötigt, im Ideallfall sollten 1-2 Reihen in der Unterverteilung frei bleiben.

Jetzt einplanen, später Geld sparen.


4. Messkonzept: Überschusseinspeisung vs. Kaskadenmessung

Viele Architekten sind unsicher, welches Messkonzept sinnvoll ist – insbesondere in Kombination mit Wärmepumpen.

Klassische Überschusseinspeisung (Standardmesskonzept)

Vorteile

Nachteile


Kaskadenmessung (Bei Wärmepumpe oft sinnvoll)

Wie funktioniert die Kaskadenmessung?

Vorteile

Nachteile

Mehr Informationen in unserem Blog-Beitrag Wärmepumpe & Photovoltaik: Welches Messkonzept ist für Sie sinnvoll?


5. Platzbedarf für Wechselrichter & Batteriespeicher

Der Technikraum wird oft zu knapp geplant – mit Folgen.

Empfohlene Mindestflächen

Wechselrichter

Batteriespeicher

Abhängig von:

Typische Maße:


7. Fazit: Warum PV-Vorbereitung schon in der Bauphase so wichtig ist

Eine gute Photovoltaikplanung spart:

Architekten, die PV von Anfang an mitdenken, schaffen echten Mehrwert für ihre Bauherren.

Merksatz:
Je früher Photovoltaik in der Architektur berücksichtigt wird, desto günstiger, sauberer und effizienter wird die Umsetzung.

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